Mittwoch, 20. Juli 2011

meine letzte Zeit in Brasiien

Hallo noch einmal =)

So wies aussieht wird das erstmal mein letzter post. Ich möchte nachträglich noch von meiner letzten Zeit in Brasilien erzählen, die für mich die genialste überhaupt war.
Zwar war die letzte Zeit hauptsächlich von Abchieden geprägt und trotzdem hatte ich so eine gesegnete Zeit, dass ich einfach nur dankbar dafür sein kann.

Ich habe in den letzten Monaten auch vier andere Gemeinden besucht, was mir wirklich sehr gefallen hat. Ich kannte bisher nur die Videira, die mir jetzt auch richtig gefallen hat, aber mich hat auch intressiert wie andere Gemeinden in Brasilien so sind. Daher habe ich zuerst die Gemeinde von meiner Chefin besucht, die auch sehr lebendig war. An dem Tag, an dem ich gekommen bin,  hat ihr Sohn mit seiner Band Lobpreis gemacht, was anscheinend etwas besonderes war, und es war auch schön.... sogar von der Predigt konnt ich etwas mitnehmen, trotz das der Pastor sehr schnell geredet hatte und ich nicht alles verstanden habe. Danach bin ich noch mit einigen, hauptsächlich Jugendlichen, aber auch mit dem Pastorenehepaar (die Frau ist meine Chefin gewesen), etwas essen gegangen und habe dann bei einer Freundin übernachtet. Wie man sieht, doch ganz ähnlich wie bei uns hier =) Mich hat das alles zumindest an dem Abend sehr an zu Hause erinnert =) Dann habe ich noch die Gemeinde von der Missao besucht, in der mir der Lobpreis besonders gut gefallen hat und mich wieder an zu Hause erinnert hat. Etwas später haben unsere Kids von der Missao in einer anderen Gemeinde etwas vorgesungen. Da haben wir als "Tias" (Tanten) natürlich nicht fehlen dürfen =) Es war eine ruhigere Gemeinde, aber trotzdem sehr schön. Und zu guter letzt habe ich vor kurzem erst noch eine methodistische Gemeinde besucht, die ruhiger war als bisher alle anderen Gemeinden, aber mir auch sehr gut gefallen hat.

Meine Zellleiterin, Renata und eine weitere aus meiner Zelle und ich haben vor einigen Monaten auch eine Teenszelle angefangen. Es waren Teenies, die vorher in der Kidszelle waren, und dann zu alt dafür geworden sind. Wir haben uns dann regelmäßig einmal in der Woche getroffen um eine Zelle abzuhalten. Angefangen wurde damit, die Teenies daran zu erinnern, dass wir Zelle haben, sie sind gerne gekommen, aber haben sich trotzdem versucht davor zu drücken oder sie haben es wirklich vergessen, aber ich glaube sie wollten einfach nur cool sein. Wenn sie dann endlich da waren, dann haben wir mit einem Gebet angefangen. Danach ging es weiter mit einem "Quebra-Gelo", das ist ein kleines "Eisbrecher-Spiel" mit einer kleinen Moral hintendran. Danach kam immer Lobpreis dran, den hab ich meistens mit Gitarre geleitet, wenn ich nicht dabei war, dann wurde einfach mit nem Laptop die Musik dazu abgespielt. Nach dem Lobpreis kam eine kleine Message, die von der Zellleiterin, Renata, gehalten wurde. Abschließend wurde dann nocheinmal zuammen gebetet. Zu guter Letzt gab es auch noch ein kleines "Lunche", ein kleines Essen oder etwas zu knabbern, was meistens aus "Refrigerante" (Softgetränken wie Cola oder Fanta) zum Trinken und Hot Dog oder "Roska" (salziges Gebäck) zum Essen bestand. Mir hat es immer wieder Spaß gemacht und ich hab die Teenies auch wirklich in mein Herz geschlossen. Sie haben nicht immer gehört und einige haben die ganze Zeit den Clown gespielt, aber trotzdem haben sie glaube ich einiges mitgenommen. Einige waren auch auf dem "Encontro", von dem ich schonmal erzählt habe und nochml erzählen werde, und haben sich sogar taufen lassen. Gott arbeitet auch da, auch wenn wir noch nicht so viel sehen.

An einem Tag sind wir (zwei deutsche Mädels und ich) zu einem brasilianischen Freund in die Schule gegangen, weil er wollte, dass wir seinen Deutschunterricht kennenlernen. Als wir dorthin kamen, haben wir einen Deutschen kennengelernt, der Deutschlehrer =) Es war ziemlich amüsant, in dem Deutschunterricht zu sitzen. Es war mehr eine AG und die Schüler sind nicht so regelmäßig erschienen, deshalb konnten sie auch nur einen kleinen Smalltalk auf Deutsch. Aber es hat Spaß gemacht und wir haben sogar einige Worte auf portugiesisch neu dazugelernt.

Ende Mai sind meine zwei Zimmermitbewohnerinnen zurück nach Deutschland geflogen, die wir dann natürlich am Flughafen verabschiedet haben. Ein paar Tage später ist schon der nächste Deutsche gegangen, der erste aus der Jungs-Wg. Einen Monat später sind nochmal zwei gegangen, der zweite aus der Jungs-Wg und noch eine aus meiner Wohnung. Also sehr viele Abschiede. Das Gefühle, dass es langsam das Ende war in Brasilien, ist dadurch auch immer mehr aufgekommen.
Nach zwei Wochen, die ich allein in dem Zimmer verbracht habe, sind zwei Mädels zu mir gezogen, die bis dahin noch in der anderen Wohnung gewohnt haben. Darauf habe ich mich gefreut und letztendlich hatten wir ne richtig gute Zeit zusammen.

Die letzte Zeit meiner Arbeit habe ich noch genossen; jeden Tag zur Arbeit gehen zu können und "meine" Kids noch zu sehen und ich habe versucht ihnen noch so viel wie möglich mitzugeben, auch wenn das oft einfach nur Gebet hieß. Der Abschied war schwer, aber war ok, da es der letzte Tag vor den Ferien war und noch dazu noch einmal ein Geburtstagsfest in der Missao mit Trampolin, Clown, Geschenken und gutem Essen. Einige Kids haben mich gefragt, ob ich nach den Ferien wieder komme und waren dann ganz traurig als ich gesagt habe, dass ich dann nicht wieder komme. Sie haben sich alle ganz süß verabschiedet =) Es wat wirklich noch schön.... auch die letzte Zeit mit meinen Kollegen.

Einige Brasilianer haben für zwei meiner Mitbewohnerinnen und mich ne Abschiedsparty geplant, was für mich eine ziemliche Überraschung war (weil ich erst 2-3 Wochen später fliegen sollte und ich bis zwei Tage davor noch nichts davon wusste). Aber es war sehr schön! Die Brasilianer haben uns noch Ermutigungen uf den Weg gegeben oder uns einfach gesagt wie schön die Zeit mit un für sie war. Es war eine ehr rührernde Zeit und viele haben geweint, weil es ja doch dem Ende zu ging. Ich konnte nichts anderes als zu strahlen, weil ich die Zeit einfach schön fand und ich Gott sehr dankbar für die Zeit in Brasilien und für meine ganzen brasilianischen Freunde bin.

An einem meiner letzten Wochenenden gab es ein Gemeindefest unter dem Motto "Arraiá". Was genau das heißt weiß ich nicht, aber man sollte sich verkleiden, als Leute die vom Land kommen, wie Cowboys und einfach kreativ sein. Es gab ganz viele Stände an denen man etwas essen konnte oder spielen konnte usw., ich habe an unserem Stand ein wenig geholfen, naja letztendlich gab es nicht viel zu helfen. Wir haben "Caldo" verkauft, das ist eine Suppe aus Hühnchen mit Mais oder Bohnen. Das essen die Brasilianer gerne.... mir hat es nicht so geschmeckt, aber ok, es muss ja auch nich alles schmecken ;) Freitag und Samstag abend war immer ein Fest auch mit Tanzen und Musik und Sonntag abend nach dem Gottesdienst waren einfach nur die Stände geöffnet.

Inzwischen mussten wir uns schon wieder von einer Deutschen verabschieden, die allerdings erstmal noch eine Zeit lang in Brasilien herumreisen wollte. Doch wenn sie zurückkommen sollte, sollte ich schon nicht mehr in Brasilien sein.

Am Samstag sind wir (zwei Deutsche, zwei Brasilianer und ich) früh morgens los gefahren nach "Pirenópolis". Das ist eine süße kleine Stadt, die etwa zwei Stunden von Goiania entfernt ist. In der Stadt und etwas außerhalb gibt es einige Plätze an denen es Wasserfälle zu sehen gibt, aus diesem Grund sind wir dorthin gefahren. Als wir angekommen sind, wir haben uns leider etwas verspätet, war es schon wieder Zeit zum Mittagessen. Also sind wir  direkt etwas essen gegangen. Die Brasilianer meinten wir müssen unbedingt "Pequi" probieren, das in einem der Gerichte dabei war. Also haben wir das bestellt. Es war ein bisschen wenig für unsere Verhältnisse, aber dafür hat es sehr gut geschmeckt. Pequi ist eine Frucht, die gekocht wird und einen sehr eigenen Geschmack hat. Ich habe versucht rauszufinden, nach was diese Frucht schmeckt, habe es aber nicht hingekriegt. Im inneren Teil hat sie Stacheln, weshalb man nicht reinbeisen durfte, sondern drumherumknabbern musste. Mir hat es sehr geschmeckt. Wie immer waren Reis und Fleisch dabei, ausnahmsweise keine Bohnen ;)
Nach unserem Mittagessen haben wir uns die Stadt ein wenig angeschaut und danach sind wir zu den Wasserfällen gefahren. Es war ein sehr schöner Tag, mit vielen Fotos (wie immer) und viel Spaß. Abends sind wir ziemlich fertig angekommen, aber hatten trotzdem noch genug Energie auf Arraiá zu gehen und dort sehr viel zu tanzen, zumindest eine Deutsche und ich. Denn das war an dem Samstag während der Arraiá-Zeit.

Einige Tage später sind wir nach Brasilia gefahren. Wir sind wieder ein Deutscher, drei Brasilianer und ich. Dort haben wir uns, nachdem wir uns den Zoo angeschaut haben (eine Brasilinerin ist so begeistert von Zoos, weil sie selbst mal in einem gearbeitet hat), von einem brasilianischen Freund, der in Brasilia wohnt, herumführen lassen. Es gibt zwar nicht so viel zu sehen, aber wir haben uns immerhin eine Kirche (die nicht wie eine normale Kirche aussieht) und das Regierungsgebäude angeschaut. An der Kirche war auch noch das besondere, dass sie so geformt war, dass man von der einen Seite an der Wand etwas sagen konnte und jemand anderes es von der anderen Seite der Wand, wenn er sein Ohr an die Wand gehalten hat, gehört hat. Das hat uns natürlich Spaß gemacht. Um danach mal wieder etwas zu essen und wieder heimzufahren. Auch diesmal war das ein sehr schöner Tag und wir sind ziemlich fertig zu Hause angekommen.

Danach mussten wir uns nochmal von einem Deutschen verabschieden, der nach Deutschland zurückgeflogen ist.

Schließlich ging es auch für mich aufs Ende zu..... mein letztes Wochenende war wieder ein Encontro, auf dem ich diesmal mitarbeiten wollte. Davor haben wir (unsere "Rede" dt. unser Netzwerk) eine Woche lang jeden Abend und jeden Morgen zwei Stunden lang gebetet und die Woche auch gefastet. Schließlich ging es Freitag los. Meine Zellleiterin hat einige Leute mitgebracht, einige aus unserer Teenszelle und auch noch Freunde von ihr. Insgesamt waren es 11 Leute. Wir durften uns also um ganz viele Menschen kümmern. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Und es war auch eine richtig krasse Zeit, in der Gott einfach wirken durfte. Mein High-Light an dem Wochenende war, der Part, in dem es um die Geistestaufe ging. Wir Mitarbeiter haben draußen gebetet, einfach nur in Sprachen gebetet und einer hat dazu auf Gitarre Lieder gespielt, und der Heilige Geist durfte wirken. Es war eine richtig krasse Zeit. Danach sind wir in dem Raum hineingegangen zu den "encontristas" (Teilnehmer) um für diese zu beten. Dabei wurden auch einige von ihnen , bzw soweit ich weiß der gesamte Raum vom Heiligen Geist erfüllt und berührt; viele haben angefangen in Sprachen zu beten. Im Part voher sind schon viele frei geworden von Alkohol und Drogen und eingie sind auch geheilt worden von Krankheiten. Und im letzten Part vom Encontro haben die encontristas unsere kleinen Geschenkchen erhalten, die aus Schokolade oder Bonbons und einem Brief bestanden. Es hat Spaß gemacht an viele Briefe zu schreiben und ich fand das eine sehr schöne und süße Idee. Das ganze Wochenende hat wirklich Spaß gemacht und ich bin Gott dankbar, dass ich mitgegangen bin, denn ich habe eigentlich nur dienen wollen und Gott hat mir dabei noch ganz viel geschenkt.

Sonntag sind wir dann nach Hause gefahren, ich bin nach dem Gottesdienst und dem gemeinsamen Essen mit Brasilianern danach direkt schlafen gegangen, um dann am Montag zu packen und zum Flughafen zu gehen. Einige meiner brasilianischen Freunde haben mich begleitet. Es lief alles, obwohl wir ein wenig spät dran waren, ohne Stress ab. Der Abschied war wieder mal schwer, Gott hatte mich schon auf alles vorbereitet. Im Flugzeug musste ich dann erstmal weinen, als mir klar wurde, dass ich vielleicht einige nicht mehr so schnell wieder sehen würde und jetzt wirklich weg bin. Ich habe mir dann die ganzen Briefe und Kärtchen durchgelesen und mich dann einfach nur auf Deutschland wieder gefreut.

Zu Hause angekommen hat mich mein Freun überrascht und ich konnte meine Familie überraschen. Diese wussten noch nichts davon, dass ich kommen sollte.

Es war eine sehr schöne Zeit in Brasilien. Sie hat wirklich Spaß gemacht, ich durfte viel lernen und ich fühle mich einfach nur gesegnet von Gott! Danke Gott! Danke an alle, die für mich gebetet hben, mich ermutigt haben und mir finanziell geholfen haben. Es war auch eine schwere Zeit, da ich noch nie vorher Heimweh hatte, aber letztendlich hat es sich wirklich gelohnt. Ich kann wirklich dankbar sein für die Zeit in Brasilien und bin froh, dass ich diese Jahr bzw diese neuneinhalb Monate in Brasilien verbracht habe.

Deus abençoe vocês! (Gott segne euch!)
Eure Giannina

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