Dienstag, 24. Mai 2011

weitere 4 Monate in Brasilien ;)

Hallo Allesamt =)
Es tut mir leid, dass es sooooo lange gedauert hat... dafür hab ich jetzt richtig viel zu erzählen ;)

Als erstes möchte ich noch etwas nachtragen: Wir hatten vor Weihnachte noch eine kleine Weihnachtsfeier von der Missao Acede Vida aus. Die war auf einer wunderschönen chacará, die ein Stück außerhalb von Goiania liegt. Dort haben wir erstmal alles aufgebaut, was wir für das Frühstück dabei hatten. Da es ein Weihnachtsfest war, gab es richtig viele leckere Sachen =) Währenddessen konnte man sich einfach unterhalten. Nach dem Frühstück gab es einen kleinen Gottesdienst, mit Lobpreis und einer kleinen Andacht und ein kleines Gruppengebet. Danach war wieder ne freie Zeit, in der gerade das Mittagessen vorbereitet wurde. Das Essen war wieder sehr gut, bestand aus Churrasco (Grillen) und währenddessen hatte man wieder einfach eine gute Gemeinschaft. Danach haben wir uns wieder alle zusammengesetzt und haben einige Weihnachtsspiele gespielt. Das bestand aus einer Art Wichteln, Bingo, usw.... war süß und hat Spaß gemacht. Leider musste ich früher gehen, aber der Tag war wirklich schön.


So und jetzt zurück, bzw weiter vor, bis nach den Ferien. Wir sind aus dem Urlaub gekommen und hatten noch eine Woche Ferien, die haben wir auch noch ganz gut gebrauchen können zum
zwei richtig süße Schwestern =)
nochmal ausruhen vom Urlaub ;) Als wir dann zurück zur Arbeit gegangen sind gab es einige Veränderungen. Die anderen Mädels aus meiner Wohnung hatten ersteinmal keine Arbeit mehr, weil umgebaut wurde und deshalb keine Kinder kommen konnten. Nach einiger Zeit, in der sie sich nur gelangweilt haben und auf der Arbeit herumgesessen sind und nach einigen Gesprächen sind sie jetzt zur Lösung gekommen, dass sie bei den Jungs, im Projeto Amar 2, mitarbeiten und eine arbeitet ab und zu noch in einer anderen Kindertagesstätte mit. Bei uns auf der Arbeit gab es positive
die Kids im "sala" (Unterrichtsraum)
am malen
Veränderungen. Wir wurden nochmal mehr einbezogen. Die Kids wurden in zwei Gruppen eingeteilt und wir wurden auf die Gruppen aufgeteilt: Zwei Deutsche von uns sind zusammen in eine Gruppe gekommen, mit den großen (9-11 Jahre) Kids, und ein brasilianischer Mitarbeiter Wilson, und ich sind zusammen mit den kleineren Kids (4-8 Jahre) in eine Gruppe gekommen. So haben wir jetzt noch einen näheren Bezug zu den Kids. Die anderen beiden deutschen haben in der Pause und in der Küche und beim zwischendrin putzen ausgeholfen. Jede Gruppe hat einen Stundenplan, so dass wir wissen was wir mit den Kids machen können, bzw was dran ist. (Wie das so ist hier läuft bis heute noch nichts wirklich wie auf dem Stundeplan, also es bessert sich, aber es ist nicht so wie es nach dem Stundenplan geplant ist ;) ) Die Kids haben so immer Mathe- und Englischunterricht, hören Geschichten von Gott, lernen Schreiben und Lesen oder malen einfach nur, singen Lieder, Duschen und haben Pause. Eigentlich haben sie noch ein paar Unterrichtseinheiten mehr auf dem Stundenplan, aber diese funktioniert momentan (noch) nicht so. So, das waren die ersten Veränderungen.
Inzwischen hat sich auf Arbeit nochmal einiges verändert. Die Gruppe, die Wilson und ich hatten, war zu groß. Erstens zu viele Kinder um gut Ruhe hineinzubekommen und zweitens war der Altersunterschied einfach zu groß, bzw die einen Kids konnten schon Schreiben und Lesen, während einige der jüngeren Kids noch nichtmal das Alphabet kennen. So war es auch für uns schwer etwas zu machen mit den Kids, was für beide nicht zu anspruchsvoll war, aber auch nicht langweilig, sie aber trotzdem was dabei lernen können. Noch dazu kam, dass ich nicht immer einer Meinung mit meinem Mitarbeiter war. Nach einigen Wochen hab ich mich dann mit unserer Chefin zusammengesetzt und wir haben beschlossen, dass es besser ist, wenn wir die Gruppe nochmals teilen. Jetzt bin ich in der kleinsten Gruppe, mit den 4-6-jährigen. Wilson ist mit den etwas größeren, den 7-8-jährigen, in einer Gruppe, und die beiden Deutschen sind weiterhin in ihrer Gruppe. Jetzt habe ich etwas größere Freiheit, was aber auch manchmal etwas zu viel für mich ist, da die Kids am liebsten jeder die volle Aufmerksamkeit von einem hätte. Da dürft ihr gerne für beten, weil ich ihnen immernoch einfach Liebe geben will, ihnen aber auch was beibringen will, was sie vielleicht anders nicht lernen. Aber ich lerne so, dass ich wirklich nichts aus eigener Kraft schaffen kann, sondern alles nur durch Gott.
Mit der Sprache wird es langsam immer besser... klar ist immernoch nicht perfekt, aber man lernt Tag für Tag dazu =)
Am Wochenende jetzt war das Geburtstagsfest der Missao. Da war dann Samstagabend ein Gottesdienst, in dem auch die Kinder etwas gesungen haben =) Leider war ich nicht da :( weil ich auf einer Verlobungsfeier war, die war dafür auch richtig schön =)

So dann erzähl ich direkt von der Verlobungsfeier. Zwei Freunde hier (ein Deutscher und eine Brasilianerin) haben sich vor kurzem verlobt. Die Brasilianer hier in der Gemeinde machen das ein wenig anders. Sie machen zuerst "Corte". Das bedeutet sie sind zusammen, aber sie haben mehr eine Beziehung wie eine gute Freundschaft, in der sie sich kennenlernen und schauen ob sie es sich zusammen vorstellen könnten. Deshalb küssen sie sich in ihrer Beziehung auch nicht und machen auch nichts alleine. Wenn sie sich entschieden haben, dass sie heiraten möchten (das läuft normalerweise ohne Heiratsantrag ab, so wie wir das kennen; in diesem Fall nicht, da der eine Teil deutsch ist), wird eine Verlobungsfeier gemacht. Und danach natürlich geheiratet ;) Die Verlobungsfeier war jetzt am Samstag. Wie bei so viele Festen darf es an Essen nicht fehlen (bei dem bei Brasilianern wie immer Reis, Bohnen und Fleisch dabei sind) und natürlich an guten Freunden und Familie. Was mir sehr gefallen hat, war der Teil, in dem Freunde und Familie dem frisch verlobten Paar etwas gesagt haben. Das war sehr bewegend. Es war ein schöner Abend, der aber leider viel zu schnell zu Ende ging.

So und jetzt mal wieder einen kleinen Sprung zurück: Im Februar hatten wir unseren ersten Ausflug als deutsche Gruppe, dieser ging nach Anápolis. Dort schauten wir uns ein Projekt an, das Obdachlosen hilft wieder zurück in ein geregeltes Leben zu finden, bzw frei zu werden von Drogen oder Alkoholismus, oder was sie sonst für Probleme haben. Danach haben wir uns noch eine Kindertagesstätte angeschaut.

Kurz darauf kamen schon (zumindest in Deutschland, eigentlich nicht hier in Brasilien) die Faschingsferien auf uns zu. In diesen sind wir als eine kleine Gruppe von Deutschen in die Stadt am Länderdreieck Argentinien-Brasilien-Paraguay, Foz do Iguacu, gereist. (Was eine Ausnahme war und einen besonderen Grund hatte.) Dort haben wir ein wenig Urlaub verbracht: Zuerst haben wir uns den Staudamm in Brasilien angeschaut, an den nächsten Tagen kamen dann die Wasserfälle auf argentinischer und brasilianischer Seite und der Vogelpark direkt neben den Wasserfällen auf brasilianischer Seite, außerdem sind wir auf den auf den berühmten Markt in Paraguay gegangen und nochmals nach Argentinien, um uns die Grenzstadt anzuschauen. Der Staudamm war nicht so eindrucksvoll wie erwartet, dafür aber die Wasserfälle umso mehr. Diese waren richtig schön, eindrucksvoll und haben sich einfach gelohnt sie anzuschauen. Teilweise sind wir völlig durchnässt worden, weil das Wasser so hoch gespritzt ist und vom Wind nochmal weitergetragen wurde. Das war wirklich ein Erlebnis. Auch der Vogelpark war schön.... Am Anfang waren wir enttäuscht, weil man zuerst nur von außen die Vögel in den Käfigen anschauen konnte, aber kurz darauf kamen schon die Käfige, in die wir hineingehen durften. Es gab einige wirklich intressante und lustige Vögel. Auch die Papagaie, die sprechen können, haben wir gesehen und sogar gefilmt. Es war lustig, weil er wirklich einfach das nachgesagt hat, was er gehört hat. Es gab auch ein Schmetterlingskäfig, in dem es auch "Beija-Flor" gab, zu dt: Küsst die Blume, so nennen sie hier den Kolibri =) Ich finde den Namen süß =) Von dem Markt in Paraguay waren wir nicht so begeistert, da uns erzählt wurde, dass alles soo viel billiger wär, es aber nicht war. Für die Brasilianer sind die Elektriksachen richtig billig, für uns aber immernoch teuer, da sie teilweise in Deutschland noch billiger verkauft werden. Die argentinische Grenzstadt war widerum schön. Mir hat sie gefallen, auch wenn wir nicht so viel gesehen haben. Die Läden hatten alle über Mittag zu und haben erst um 17 Uhr wieder aufgemacht, was allerdings die Zeit war, in der unser letzter Bus zurück nach Brasilien gefahren ist. Dafür waren wir an der Grenze. Es hat Spaß gemacht dort Bilder zu machen, da es ja schon etwas besonderes ist in einem Land zu stehen und zwei andere zu sehen.
Für diesen Urlaub mussten wir wieder einige Stunden Bus fahren. Bei der Rückfahrt gab es nochmal einige Verzögerungen durch den Zoll. Wir wurden kontrolliert, bzw nicht wir sondern nur die Brasilianer. Diese dürfen nicht zu viel aus Paraguay mitnehmen, damit sie es dort nicht wieder verkaufen. Kurz bevor die Zollbeamten hineinkamen haben einige Brasilianer angefangen Sachen zu verstecken oder uns bitten etwas aufzubewahren für sie. Wir wurden gefragt ob wir Ausländer sind und haben uns deshalb auch nicht kontrolliert. Nur einen, der ziemlich brasilianisch aussieht, wollten sie kontrollieren. Aber als der seinen Ausweis zeigte, haben sie ihm auch geglaubt. Das fanden wir alle ziemlich amüsant. Allerdings wurde es dann doch ernster. Bei einem jungen Mann wurden Drogen gefunden, dieser wurde dann auch verhaftet. Wir alle wurden daraufhin, nachdem wir schon eine Stunde im Bus gewartet haben wegen den Zollkontrollen, aus dem Bus geschickt, und mussten dort, schön in einer Reihe an der Wand stehend, warten bis auch mit Drogenspürhunden der Bus durchsucht wurde. Erst dann schließlich und endlich konnten wir weiterfahren. Wobei man danach einige Brasilianer sehen konnte, wie sie sich aufregten oder ärgerten, da ihnen Sachen abgenommen wurden.

Cabelo loucooooo
Das "Holy Fest" ist eine Veranstaltung von der Videira, die zur Zeit vom Karneval stattfindet, damit die Christen eine Alternative haben und nicht am Karneval teilnehmen. Der Karneval ist hier, wie einige vielleicht schon wissen, um einiges extremer als in Deutschland. Ein Wochenende lang gab es jeden Tag Seminare. Am Monatg und Dienstag danach gab es ein Sportturnier, bei der alle möglichen Sportarten angeboten wurde, bei denen man mitmachen konnte, wobei da rede gegen rede gespielt hat, zu dt: Netzwerk gegen Netzwerk. Und am Dienstag Abend gab es ein Fest, unter dem Motto "Cabelo Louco", dt: verrückte Haare. Das Holy Fest hat auch sehr Spaß gemacht

Im März gab es eine besondere Veranstaltung von der Videira, die sich "encontro", zu dt. Begegnung oder Treffen, nennt. Dieses Encontro ist eine Art Evangelisations veranstalten, die allerdings nicht nach der Bekehrung der Leute aufhört, sondern danach noch weitergeht. Wir sind am Freitag auf eine chácara
Gruppenbild vom Encontro
(Landgut) gefahren. Es ging auch direkt schon los mit der ersten Predigt. Das gesamte Wochenende war voll mit Seminaren und bei Predigten mussten sich alle Frauen auf die eine Seite setzen und die Männer auf die andere Seite. Nur wir Deutschen waren eine Ausnahme.... wir saßen alle in einer Reihe, da für uns übersetzt wurde. So am ersten Abend gab es also nach dem Abendessen die Predigt, in der klargemacht wurde, dass jeder ein Sünder ist; danach gab es ein Aufruf zur Buße, bei der fast der gesamte Raum nach vorne ging. Dann ging es am nächsten Tag weiter, noch vor dem Frühstück, mit der ersten Predigt, diese war so eine Art Bekehrungspredigt mit Aufruf danach. Nach dem Frühstück gab es weitere Seminare, die von Mittagessen und Abendessen kurz unterbrochen wurden. In denen ging es um weitere Themen im "Christenleben",
beim Verbrennen von
den Zetteln am Kreuz
die von einigen Dramen unterstützt wurden. Einige Teile waren auch ganz praktisch, wie die Dämonenaustreibung und die Geistestaufe, bei denen die Mitarbeiter für die Teilnehmer gebetet haben. Am Abend haben wir alle Zettel ausgefüllt, mit was wir alles schon im Leben falsch getan haben. Diese Zettel haben wir dann alle gemeinsam an ein Kreuz gehängt, um danach die Zettel am Kreuz zu verbrennen. Am Sonntag gab es noch einen letzten Teil, in dem wir gesungen haben und Geschenke bekommen haben. Das fand ich sehr süß, weil meine ganzer Zelle und einige andere Brasilianer mir Briefe geschrieben haben, dazu gab es auch Süßigkeiten. Solche Geschenke haben alle von ihren Zellen oder Freunden bekommen. Beim Essen haben die Mitarbeiter den Teilnehmern immer das Essen gebracht. Der Sinn war, dass die Teilnehmer das ganze Wochenende einfach nur empfangen konnten und die Mitarbeiter ihnen dienen konnten. Ich fand das Encontro schön. Es hat auch einige von uns Deutschen sehr berührt. Es ist wirklich krass, wie offen die Brasilianer sind. Die Dramen und wie die Dinge gesagt wurden, einfach ganz klar und direkt ohne drumherum zu reden.... so würden wir sagen ginge das nicht in Deutschland. Aber die Brasilianer haben das angenommen und haben (nochmal neu) zu Gott gefunden.

Die Woche darauf waren wir im "Hot Park" (ausgesprochen Hotsch Park). Das ist eine Art Vergnügungspark nur alles mit Wasser, die Besonderheit dabei ist noch, dass es warmes Wasser gab.
die gesamte deutsche Gruppe
Für die Brasilianer ist der Hot Park etwas tolles und alle würden gerne hingehen. Wir fanden das jetzt nicht so aufregend, aber es war trotzdem schön. Abgesehen von den Rutschen und den Wasserbecken (die wie immer nicht tief waren, da die meisten Brasilianer nicht schwimmen können), haben wir acuh Volleyball gespielt und mal wieder die Sonne genossen, die kurz rausgeschaut hat. Als wir angekommen sind war es sehr kalt, das sieht man auch auf dem Foto (auf dem mal die ganze Gruppe zu sehen ist).



Kurz darauf mussten wir uns auch schon von der Ersten, die zurück nach Hause geflogen ist, verabschieden. Es gab eine kleine Abschiedsfeier (wahrscheinlich aber die größte überhaupt, da es der erste Abschied war), bei der wir alle etwas mit Brasilienfarben grün-gelb-blau anziehen sollten. Der Abschied fiel einigen sehr schwer. Und es hat uns alle darauf aufmerksam gemacht, dass unsere Zeit in Brasilien sich langsam dem Ende zuneigt.



Eine Woche nach dem ersten Abschied ist auch schon die nächste angekommen: Tabea. Sie arbeitet mit mir in der Missao. Sie wohnt aber (noch) nicht mit mir zusammen, sondern in der anderen Mädels-WG. Evtl kommt sie und ihre deutsche Mitbewohnerin demnächst zu mir rüber :) wenn meine anderen beiden Zimmermitbewohnerinnen abgereist sind :(

Was auch noch erzählenswert ist, ist, dass es hier in Goiania ein "deutsches Restaurant" gibt. Die Angestellten konnten teilweise deutsch sprechen. Und naja das deutsche essen war mehr oder weniger deutsch.... unserer Meinung eher weniger. Einiges hatte deutsche Namen und war eher brasilianisch, anderes haben wir von den Namen allein nicht wiedererkannt und mussten selbst nachfragen. Zu unser aller entsetzen gab es auch zu einigen Gerichten Reis und Bohnen. Das einzige was uns allen richtig geschmeckt hat und auch deutsch geschmeckt hat war das selbstgebraute Bier.

Vor zwei Wochen hatten wir Feiertage ( Osterfeiertage). In der Zeit haben wir (vier deutsche und drei Brasilianer) die Familie von einem aus unsrer Zelle besucht. Der wohnt in Gurupi, das liegt in einem anderen Teil von Brasilien, so dass wir mal wieder einee 9-stündige Busfahrt hatten. Diesmal hab ich sogar auf der Hin- und Rückfahrt fast die ganze Zeit geschlafen =) Dort haben wir auch einiges unternommen: Wir haben viel Zeit im Pool vebracht, mit einfach Spaß machen, Wasservolleyball spielen oder einfach chillen. Wir hatten auch wieder Churrasco (haben gegrillt), haben Wii gespielt usw..... Außerdem waren wir auf einer "fazenda", zu dt. Farm. Dort gab es (wie das ganze Wochenende) gutes Essen, wir haben die ganze Farm erkundet, waren im See schwimmen und sind alle mal ne Runde geritten. An einem anderen Tag waren wir in einem kleinen Schwimmbad (in dem mal wieder die ganzen Schwimmbecken so ausgelegt sind, dass man stehen kann). Die Feiertage sind schnell ihrem Ende zugegangen und wir mussten uns auch schon wieder verabschieden und heimfahren.

Nach den Feiertagen mussten wir uns auch schon von der Nächsten verabschieden. Auch dieser Abschied fiel einigen nicht leicht. Langsam gehen wirklich alle nach und nach.....




Letztens war ja Muttertag. Die Woche davor haben die Kids ganz viele Sachen für ihre Mama gemacht, hauptsächlich gemalt =) Das war süß. Ich wurde von einer Freundin eingeladen mit zu ihrer Urgroßmutter zu kommen, dort hat sich die ganze Familie getroffen. Das war sehr schön. Es hat Spaß gemacht und ich mag ihre Familie. Wie immer gab es gutes brasilianisches Essen. Aber zum Schrecken aller Brasilianer gab es kein Reis.... der Reis wurde einfach so vergessen zu machen. Muss wohl das erste Mal im Leben dieser Brasilianer gewesen sein, dass sie keinen Reis zum Mittagessen hatten ;) Aber es hat trotzdem allen geschmeckt und niemand hat den Reis dann noch vermisst.

In der Zwischenzeit gab es auch noch eine Taufe in der Videira (es gibt hier immer ca alle zwei Monate eine "Massentaufe").  Diesmal haben sich auch ein deutscher und einer aus meiner Zelle taufen lassen. Ähnlich wie bei uns in weißem Taufkleid, zuerst mit Lobpreis und auch eine Predigt. Bis dann schließlich die Täuflinge vorkamen und jeder etwas sagte oder seinen Taufspruch aufsagte/vorlas (einige haben ihn erst im Gottesdienst bekommen). Ja und dann gings auch schon vor zum Taufbecken. Immer Netzwerk für Netzwerk. Danach waren wir auch mal wieder weg... Pizza essen....

Und auch sonst gibt es immer wieder eine Möglichkeit etwas mit den brasilianischen Freunden zu unternehmen. Wir treffen uns immer wieder zum zusammen Mittagessen machen, wie z.B. hier. Die Brasilianer sind auch immer wieder begeistert von unsere, mehr oder weniger deutschem Essen. Das "typische" deutsche Essen hier sind Bratkartoffeln, Pfannkuchen und Apfelkuchen. Das sind glaube ich soweit einfach die einfachsten Essen, die man hier machen kann. Eine andere Möglichkeit ist auch zu einem Park zu laufen (wir haben hier ein paar, aber man muss schon so 20-30 Minuten laufen, was die Brasilianer nicht immer so gerne tun, meistens fahren sie mit dem Auto). Oder wir haben einfach nach der Zelle eine schöne Zeit zusammen, gehen (mal wieder) was essen (meistens Burger oder Pizza), schauen einen Film oder reden einfach nur. Es gibt auch immer wieder einen Geburtstag zu feiern. =)
Ein etwas weniger erfreuliches Ereignis war, als wir entdeckten, dass eine von uns Läuse hatte, sofort hat jeder sich nach Läusen untersuchen lassen (zwei weitere, ich dabei, hatten auch Läuse). Wir haben natürlich (so wie wir es kannten) alles dafür getan um die Läuse loszuwerden, also Goldgeist, Öl, Nissenkamm, Haare glätten, Klamotten in den Gefrierer.... was einem so einfällt. Für die Brasilianer war das ganze neu. Erstens brechen sie nicht so in "Panik" aus wie die
ich beim Haare glätten, nachdem wir
mal wieder Goldgeist benutzt hatten
Deutschen (manche haben uns dann extra in den Haaren rumgemacht und uns nach Läusen untersucht, als sie das erfahren haben) und zweitens benutzen sie nur einmal irgendein brasilianisches Läusemittel, von denen die Viecher absterben und danch noch den Nissenkamm. Das wars, nix mit alle Klamotten in den Gefrierer oder sie schnellstens waschen oder wenigstens das Bettzeug wechseln. Also waren unsere Aktionen ziemlich amüsant für die Brasilianer. Wenn die Kids bei uns Läuse haben (kommt glaube ich ziemlich oft vor), dürfen sie sich einfach nur nicht bei uns die Haare machen
mit meiner (ehemaligen) Zellleiterin
lassen sondern sollen das zu Hause machen, was manche traurig finden, weil sie sich gerne die Haare machen lassen würden. Die Brasilianer gehen mit Läusen irgendwie echt normal um. Könnten wir uns mal was von abschneiden ;) Naja wir hatten dafür echt Spaß damit, auch wenn wir nicht so begeistert von waren.



Kurz bevor wir uns von der letzten verabschiedet haben ist eine von uns ernsthaft krank geworden. Sie musste ins Krankenhaus und konnte bis heute noch nicht richtig arbeiten oder überhaupt groß weggehen, sondern sollte eigentlich die ganze Zeit nur liegen. Inzwischen geht es ihr schon wieder besser. Aber wenn ihr wollt, könnt ihr trotzdem gerne für sie beten, weil es anscheinend noch nicht ganz weg ist.
Überhaupt für Gesundheit in der gesamten Gruppe könnt ihr gerne beten.... grad in letzter Zeit wars sehr extrem. Meine eine Mitbewohnerin konnte fast eine Woche lang nichts essen, zwei meiner deutschen Mitarbeiter sind auch krank gewesen die letzte Zeit (es bessert sich alles, aber sie sind noch nicht ganz gesund), und auch weitere deutsche sind krank oder nicht ganz fit. Irgendwas stimmt da nicht, weil wirklich fast alle krank geworden sind, also wir können gut Gebetsunterstützung gebrauchen =) Auch, wie schon oben erwähnt auf Arbeit, weil die einige doch ziemlich
unsere deutsche Gruppe beim Acai essen
fertig macht, weil sehr anstrengend ist (vielleicht auch nochmal mehr wegen dem wenigen Schlaf oder anderen Dingen), aber auch da können wir Gebetsunterstützung gebrauchen. Und wenn es jemand von euch auf dem Herzen hat auch für die Kids zu beten, könnt ihr gerne machen... diese Kids brauchen das. Mir sind sie inzwischen doch sehr ans Herz gewachsen und mir tut vieles einfach nur noch weh.... aber ich weiß, dass Gott da helfen kann, und bei einigen seh ich auch schon Veränderungen. Da kann ich Gott auch nur für danken =) Auch für die Zusammenarbeit in der Missao und weiterhin für die Gruppengemeinschaft unter uns Deutschen können wir gut Gebetsunterstützung gebrauchen.

Nach und nach bekomm ich immer mehr mit, was es für Probleme gibt. Wir wurden schon öfter nach Geld gefragt, wenns darum ging Fleisch oder Salat oder so etwas zu kaufen. Das Essen besteht hauptsächlich aus Spenden. Reis und Bohnen sind hier ja nicht teuer. Ich hab das vorher nicht so wahrgenommen, aber es mangelt wirklich an Geld in der Missao. Momentan arbeiten wir Deutsche zusammen mit der Chefin und einem brasilianischen Mitarbeiter, bzw zwei, da der eine momentan noch uns unterstützt, doch eigentlich würde er gerne irgendwo arbeiten, wo er etwas verdient. Der andere bekommt kein Geld dafür. Außer diesen Brasilianern gitb es noch eine Küchenfrau und eine Putzfrau und im Büro gibt es noch einige die arbeiten. Es mangelt allerdings an brasilianischen Mitarbeitern, die mit den Kids direkt arbeiten. Wir sind als deutsche jetzt in Gruppen eingeteilt und haben die Verantwortung für diese Gruppen, was wir jetzt nicht so schlimm finden, mir macht es sogar Spaß, aber sobald wir weg sind, gibt es erstmal so wie es momentan aussieht niemanden für die Gruppen, da es nicht so viele Menschen gibt, die umsonst arbeiten wollen und das Geld um diese Mitarbeiter bezahlen zu können, fehlt leider. Wenn es jemand von euch auf
ebenfalls noch in Gurupi
dem Herzen hat etwas zu spenden, dann gebe ich euch gerne die Kontodaten weiter... ich kann sie leider nicht hier direkt veröffentlichen. Doch hier noch der Link zur "Acede Vida Missao Resgate": http://acedevida.com.br/

So, das wars erstmal von mir =) Ich freu mich immer wieder über eure Mails oder kurz mit euch zu chatten, auch wenn ich nicht oft on bin oder nicht oft reden kann ;)
Ich vermiss euch und freu mich schon bald wieder zurückzukommen. Wann genau, da geb ich euch noch bescheid.
Deus abencoe vocês! (Gott segne euch!)
Giannina



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